Die Welt ist ein Dorf. Oder warum treffe ich in San Francisco per Zufall, in einem vollgepackten Sportstadium einen Bekannten aus dem Nachbardorf? Nicht nur dass, er sass auf meinem Platz!
Kleine-Welt-Phänomen – der 1967 vom amerikanischen Psychologen Stanley Milgram geprägte Begriff besagt, dass jeder Mensch jeden beliebigen anderen Menschen über durchschnittlich sechs Ecken kennt.
Milgrams These stand allerdings jahrzehntelang auf wackeligem Fundament, denn sie beruhte auf einem verblüffend kleinen und noch dazu mangelhaftem Experiment: Der Forscher hatten 296 Personen gebeten, einen Brief an eine ihnen unbekannte Person zu senden. Sie sollten ihn einfach an den Bekannten schicken, von dem sie glaubten, dass er den Empfänger kennen könnte. Nur 64 der ursprünglich 296 Sendungen erreichten ihr Ziel. Die Ketten, die zum Empfänger führten, hatten eine mittlere Länge von sechs Personen.
Den jüngsten und umfassendsten Beleg für diese These haben Jure Leskovec von der Carnegie Mellon University und Eric Horvitz von Microsoft Research geliefert. Die beiden hoben einen Datenschatz, wie ihn nur das weltumspannende Internet ermöglicht. Sie analysierten die Verbindungen von 240 Millionen Instant-Messenger-Accounts im Juni 2006. 30 Milliarden Einzelverbindungen umfassen die Protokolle, das nach Aussagen der Forscher größte je analysierte soziale Netzwerk.
Ergebnis: Durchschnittlich 6,6 Personen lang ist die Kette, die zwei Menschen verbindet. In Einzelfällen kann der Weg von einer Person zu nächsten aber deutlich länger sein. Bis auf 29 Stationen kamen die Forscher bei der Auswertung der Datenberge. 48 Prozent aller Empfänger können über sechs Stationen erreicht werden, über sieben Personen sind es 78 Prozent der Instant-Messenger-Nutzer.
Die Analyse menschlicher Netzwerke hat übrigens nicht nur zum Kleine-Welt-Phänomen geführt, sondern auch interessante Ungleichverteilungen zutage gebracht. Es gibt Menschen, die nur wenige Kontakte pflegen und es gibt jenen Hans Dampf in allen Gassen, der einfach alles und jeden kennt. Diese sogenannten Superspreader sind es, die Knoten mit besonders vielen Verbindungen im Netz bilden. Sie sind entscheidend, um Nachrichten zu verbreiten, aber auch ansteckende Viren. Forscher wollen dies sogar gezielt ausnutzen, um Epidemien zu verhindern.
Denn wie bereits gesagt: Über sechs Ecken kommt der Erreger zu jedem.
Wir denken, wir sollten es nutzen, um Just Bottle bekannt zu machen.
Oder auf den Punkt gebracht: Über sechs Ecken kommt jeder zu seiner Flat Bottle.
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